Eltershofen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1278

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ortsname (1278: »Altirshovin«) entstammt der Ausbauzeit und wird von einem Personennamen hergeleitet. Der Ort entstand auf der Hochfläche rechts des Kochers als Haufendorf in einer Talmulde. Ausgangspunkt der Siedlung dürfte die Burg, eventuell auch die Kirche gewesen sein. In seinen heutigen Zügen entwickelte sich das Dorf erst nach der Mitte des 17. Jahrhunderts, da die ältere Bebauung durch zwei Brände 1536 und 1645 – letzterer wohl durch marodierendes Militär ausgelöst – weitgehend zerstört wurde. Heute ist Eltershofen die einzige größere Dorfsiedlung auf Schwäbisch Haller Stadtgebiet, deren historisch gewachsene Anlage und Bebauung sich weitgehend erhalten haben. Auf der Gemarkung sind vier mittelsteinzeitliche Fundstellen bekannt. Eine linearbandkeramische Siedlung wird westlich des Orts vermutet, Einzelfunde stammen von weiteren Stellen. Der Name der 1477 erwähnten Egerd »Schneringen« wird als Hinweis auf eine Wüstung interpretiert.
Historische Namensformen:
  • Altershovin 1278
  • Eltershoven 1284
  • Altirshovin
Geschichte: Eltershofen wird erstmals 1278 bei einem Streit der Haller Johanniter mit den Brüdern Wolfram, Eberlin und Reinmar um eine Stiftung ihres Vaters Heinrich erwähnt, zu der Burg und Einkünfte im Ort gehörten. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Brüdern um Vorfahren der Philips-Eberhart, die sich »von Eltershofen« nannten. Diese ab 1292 belegte bedeutende Haller Stadtadelsfamilie – ein angeblicher Comburger Abt von 1240 ist nicht nachweisbar – besaß neben Burg und Dorf Eltershofen auch zahlreiche andere Güter, zum Beispiel in Gelbingen, Erlach und in der Stadt, und hatte unter anderem limpurgische, hohenlohische und comburgische Lehen inne. Sie starb 1516 im Mannesstamm mit Kaspar Eberhart aus, dem damals reichsten Bürger Halls. Die Johanniter konnten den Anspruch auf die Burg wohl nicht durchsetzen, erhielten aber 1284 einen Hof des Haller Bürgers Wunnehard. Besitzungen hatte auch der Deutsche Orden; er verkaufte sie 1346 an Ulrich Reh von Hall. Comburgische Güter sind 1363 erwähnt. Zu den im Ort begüterten Stadtadelsfamilien gehörten auch die Heinberg, die Bachenstein und die Stetten. Die Reichsstadt Hall erwarb 1481 Besitzungen von Götz von Bachenstein, 1503 von Konrad Spieß als Erbe des Burkhard Eberhart, 1507 von Utz von Münkheim, 1521 von Comburg, 1540 von Margarethe von Stetten, im selben Jahr von Melchior Senft, 1558 von Eberhard von Stetten sowie 1564 von Ludwig Kasimir von Hohenlohe. Der überwiegende Teil Eltershofens gehörte danach mit allen Obrigkeitsrechten, Vogtei und Gericht der Reichsstadt Hall und war Teil des Amts Schlicht. Je ein Gut hatten noch Hohenlohe-Kirchberg und die Senften zu Untermünkheim. 1802 fiel Eltershofen mit Hall an Württemberg. Den großen Zehnt besaßen die Grafen von Hohenlohe, später das Fürstenhaus Hohenlohe-Langenburg. 1385 war er an Rudolf Eberhart und Ulrich von Heinberg verliehen, 1473 an Burkhard Eberhart von Eltershofen. Die Gemeinde von Eltershofen ist erstmals 1477 in einem Rechtsstreit um ein Flurstück erwähnt, ein Schultheiß 1490. Später standen zwei Hauptleute an der Spitze der Gemeinde. Eine Dorfordnung ist im Lagerbuch von 1698 enthalten. Die 1278 erstmals erwähnte Burg gehörte den Philips-Eberhart. Über Hans von Gnodstadt kamen Burg und zugehörige Güter 1497 an Rudolf Nagel, von dessen Söhnen 1535 an Eitel Senft. Er verkaufte sie 1536 an Melchior Senft, der das Schloss 1540, »wie es mit Meuren, Thurnen und Graben umbfangen«, an die Reichsstadt Hall weiterveräußerte. Von dieser ging es als »bürgerliches Gut« 1544 an Hans Fürderer von Richtenfels. Es blieb in der Folge Besitz Haller Familien wie der Seiferheld und Sanwald. Erstere ließen die mittelalterliche Burg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in einen repräsentativen Landsitz umbauen. Seit 1896 befindet sich das Schloss im Besitz der Grafen Westerholt. Eltershofen gehörte stets zum Oberamt, seit 1938 Landkreis (Schwäbisch) Hall. — 1536 brannten 14 Gebäude ab, 23 im Jahre 1645.
Wirtschaft und Bevölkerung: 1593 gab es in Eltershofen etwa 48 Haushalte. Erwähnt sind 28 Güter und Höfe, drei halbe und zwei Viertelhöfe, fünf Häuser, drei sonstige Besitzungen, sechs weitgehend besitzlose Hausgenossen sowie der Hirte. Das Lagerbuch von 1698 nennt 38 Güter und Höfe mit 42 Gemeinderechten. Die Bewohner lebten fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Sie bauten vor allem Dinkel, Hafer und Weizen an. Ein weiterer Erwerbszweig war die Aufzucht von Schlachtvieh. Eine Wirtschaft gab es zumindest seit dem 17. Jahrhundert. An Handwerkern sind 1675 ein Weber, ein Schneider und ein »einfältig[er]« Krebenmacher genannt. Ein Steinbruch wird 1748 erwähnt.

Name: Wasserburg/Schloss Eltershofen
Datum der Ersterwähnung: 1278

Ersterwähnung: 1422
Kirche und Schule: 1422 ist eine Heiligenpflege, 1451 die Maria-Magdalena-Kapelle erwähnt, eine Filiale der Pfarrei Untermünkheim. Einen Teil der gottesdienstlichen und seelsorgerlichen Verpflichtungen hatte jedoch der Pfarrer von Geislingen zu erfüllen, wohl weil Geislingen früher ebenfalls Filial von Untermünkheim war und der dortige Kaplan den Gottesdienst in Enslingen versah. Die Reformation wurde um 1530 durch Hall als Inhaber des Bischofsrechts eingeführt. Seit 1807 gehört der Ort kirchlich zu Gelbingen. Die Filialkirche wurde 1679 – möglicherweise unter Einbeziehung noch romanischer Teile – neu erbaut. Ein Schulmeister wird erstmals 1693 erwähnt. Mit diesem Amt verbunden war der Mesnerdienst. Der Schulunterricht fand in seiner Stube statt. Ein eigenes Schulhaus wurde erst um 1812 errichtet. 1785 gab es 24 Schüler. Katholiken zu Schwäbisch Hall, Pfarrei St. Josef.
Patrozinium: St. Maria Magdalena
Ersterwähnung: 1451

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