Künzig, Johannes
Geburtsdatum/-ort: | 28.06.1897; Pülfringen |
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Sterbedatum/-ort: | 10.04.1982; Freiburg i.Br. |
Beruf/Funktion: |
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Kurzbiografie: | Volksschule in Pülfringen und Privatunterricht beim Ortsgeistlichen, 1909 in die Quarta des Gymnasiums Tauberbischofsheim übernommen 1916 Abitur in Tauberbischofsheim (Notabitur und reguläres Abitur) 1916-1917 Kriegsdienst beim Badischen Leibgrenadierregiment Nr. 109 an der Westfront (eingezogen am 27. 7. 1916, dadurch die 1916 erfolgte Anmeldung zum Theologie-Studium in Freiburg i.Br. unwirksam) 1917 schwere Verwundung vor Verdun (16. 8.), Zertrümmerung des linken Handgelenks; Aufenthalt in einem Würzburger Lazarett 1918-1919 Beginn des Studiums der Germanistik, Geschichte und Volkskunde an der Universität Würzburg 1919-1920 Fortsetzung des Studiums an der Universität Freiburg i.Br. 1920-1922 Studium an der Universität Heidelberg 1922 Promotion zum Dr. phil. in Heidelberg sowie Staatsexamen für das höhere Lehramt in den Fächern Deutsch und Geschichte 1923-1924 Lehrtätigkeit an einer Privatschule in Rastatt wegen fehlender Anstellungsmöglichkeiten im staatlichen Schuldienst; Fortsetzung volkskundlicher Studien und erste Buch- und Aufsatzveröffentlichungen 1924-1925 Leiter der Pressestelle des Diözesan-Caritasverbandes 1925-1937 Lehrtätigkeit im höheren Schuldienst in Freiburg i.Br. und ab 1932 in Lahr; daneben Intensivierung volkskundlicher Forschungsarbeit; Versuch der Habilitation 1936 an der Universität Freiburg i.Br., aus politischen Gründen gescheitert 1937-1942 Prof. für Volkskunde an der Hochschule für Lehrerbildung in Karlsruhe (dreieinhalb Jahre nur kommissarisch) 1942-1945 Kommissarischer Leiter des Instituts für Volkskunde an der Universität Freiburg i.Br. und Vertretung des Faches Volkskunde im Lehrbetrieb als außerplanmäßiger Prof. mit Lehrauftrag für „Volkskunde und Volksdeutschtum“; Ausbau des Instituts bis zu dessen Zerstörung durch den Fliegerangriff auf Freiburg am 27. 11. 1944 1946-1950 Flüchtlingsreferent des Diözesan-Caritasverbandes; staatlich pensioniert 1949 1950 Gründung einer privaten Forschungsstelle für Volkskunde der Heimatvertriebenen sowie einer „Landesstelle für Volkskunde“ in Freiburg i.Br. 1950-1970 Leiter der seit 1960 vom Land etatisierten „Badischen Landesstelle für Volkskunde“ sowie des aus der früheren Forschungsstelle hervorgegangenen und seit 1965 staatlichen „Instituts für ostdeutsche Volkskunde“ in Freiburg i.Br.; umfangreiche Dokumentations- und Editionsarbeit 1972 Ehrenbürger von Pülfringen 1973 Oberrheinischer Kulturpreis 1974 Bundesverdienstkreuz I. Klasse und Donauschwäbischer Kulturpreis 1978 Dehio-Preis Bis 1982 Mitarbeit im „Institut für ostdeutsche Volkskunde“ in Freiburg i.Br. und zahlreiche weitere Ehrungen, u.a. durch die Landsmannschaften der Vertriebenen |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: rk. Verheiratet: 1. 1925 Ferdinande, geb. Nandrup 2. 1977 Waltraut, geb. Werner Eltern: Vater: August Künzig, Landwirt Mutter: Generosa Paula, geb. Haberkorn Geschwister: 3 Kinder: 3 (1 Sohn, 2 Töchter aus erster Ehe) |
GND-ID: | GND/119291797 |
Biografie
Biografie: | In: Badische Biographien NF 2 (1987), 174-177 |
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Werke: | Vgl. Waltraut Werner, Bibliographie der volkskundlichen Veröffentlichungen von J. Künzig 1922-1967, Freiburg 1967, sowie Internationale Volkskundliche Bibliographie. |
Nachweis: | Bildnachweise: BH 1967; s. Literatur Waltraut Werner 1957, 1967, 1977; Trümpy 1974; Ekkhart 1983. |
Literatur + Links
Literatur: | [Waltraut Werner], Ein Leben für die Heimat, in: Der Lichtgang 7, 1957, 54 f.; Gernot Umminger, J. Künzig zum 70. Geburtstag, in: BH 47, 1967, 101-107; Peter Assion, Die Badische Landesstelle für Volkskunde in Freiburg i. Br., in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 1, 1972, Nr. 3, 21 f.; Hans Trümpy, Ansprache für Professor Dr. J. Künzig, in: Oberrheinischer Kulturpreis 1973, Basel o. J. (1974), 712; Waltraut Werner-Künzig, J. Künzig zum 80. Geburtstag, Freiburg 1977; Leopold Kretzenbacher, J. Künzig †, in: Südostdeutsches A 24/25, 1981/82, 190-193; Rolf Wilhelm Brednich, J. Künzig (1897-1982), in: Fabula 23, 1982, 209 f.; Erhard Riemann, J. Künzig, in: Zs. für Volkskunde 79, 1983, 108-110; Gernot Umminger, Prof. Dr. J. Künzig, in: Ekkhart 1983, 137-147; Peter Assion, J. Künzig (1897-1982), in: Jb. für Volksliedforschung 29, 1984, 120-122; ders., Volkskunde in Baden, in: BH 64, 1984, 463-490, bes. 476-480. |
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