Der Hartmannsweilerkopf
Schlachtfeld und Gedenkstätte
Von Rainer Brüning
Mit einer Höhe von 956 Metern erscheint der Hartmannsweilerkopf seit Dezember 1914 als strategische Schlüsselposition in den Südvogesen. Immer wieder abwechselnd von deutschen oder französischen Truppen erobert, hörten die Kämpfe bis November 1918 nicht auf. Die wichtigsten Gefechte fanden hier im Jahr 1915 statt. Die Besonderheiten des Geländes und des Klimas in dieser Höhe zwangen die Truppen, geeignete Techniken für den Kampf im Gebirge zu entwickeln. Die französischen Gebirgsjäger und die Diables rouges des Infanterieregiments 152 standen dem 1915 aufgestellten deutschen Alpenkorps gegenüber.
Von den insgesamt 150.000 Soldaten, die am Hartmannsweilerkopf kämpften, sind etwa 25.000 gefallen. Viele von ihnen ruhen auf dem Friedhof am Silberloch oder im Beinhaus, wo die Gebeine von annähernd 12.000 unbekannten Soldaten liegen.
Von den französischen Soldaten Vieil-Armand genannt, erstreckt sich die Stätte von 300 ha Umfang mit ihren 45 km Wegen und 90 km Schützengräben über die Gemeinden Wattwiller, Hartmannswiller, Soultz, Uffholtz und Wuenheim. 1921 wurde sie zum Historischen Denkmal erklärt, dessen Ausgestaltung rasch seinen Anfang nahm und durch eine nationale Sammlung finanziert wurde. Sogleich nach dem Krieg bildeten sich mehrere Komitees, um ein Nationaldenkmal auf dem Hartmannsweilerkopf zu errichten. 1924 wurde dann das Komitee des Nationaldenkmals durch General Tabouis gegründet und seine Statuten im Vereinsregister niedergelegt. 1932 wurde die Stätte durch den Präsidenten der Republik Albert Lebrun eingeweiht.
Zusammen mit Douaumont, Dormans und Notre-Dame-de-Lorette ist der Hartmannsweilerkopf eines der vier Nationaldenkmäler für den Ersten Weltkrieg in Frankreich. Die Errichtung eines deutsch-französischen Historials an dieser Stätte soll der Versöhnung zwischen unseren beiden Nationen dienen.