Geschichte: | Um 1140, 1153 Trohtelvingin (Personenname Trohtolf), Ort der ältesten Siedlungsschicht mit großem Reihengräberfeld des 6. Jahrhunderts. Von vier Wasserschlössern, je aus einem Burghügel und einem viereckigen, vom Graben umfangenen Hof bestehend, sind drei abgegangen; als Bauernhof ist das Stolchsche, vormals Emershofensche Schloß erhalten. — Edelfreie von Trochtelfingen, vielleicht ein Zweig der von Flochberg, erscheinen schon um 1150 und setzten sich im 13. und 14. Jahrhundert in mehreren Linien (von Reichenbach, von Schluckenhofen, Gußregen) fort. Neben und nach ihnen saßen schon die Emershofen und dann viele weitere Adelsfamilien, unter anderem die Zipplingen, Ellrichshausen, Nenningen, Stein, Hausen, Hack, Horkheim und Adelshofen hier in angeblich fünf adeligen Häusern; der meiste Besitz ging von Öttingen zu Lehen. Daneben waren auch die Klöster Ellwangen, Neresheim, Heilsbronn, Zimmern, Kaisheim und Christgarten sowie Nördlinger und Bopfinger Bürger begütert, Öttingen, das seit alters die Hochgerichtsbarkeit ausübte, konnte seinen Besitz, an dem mehrere Linien beteiligt waren, durch Lehenheimfall und die Aufhebung mehrerer Klöster wesentlich erweitern; auch das Nördlinger Spital erwarb durch Aufkauf adeliger Güter einen stattlichen Besitz. Da allen Grundherren die Niedergerichtsbarkeit zustand und sich aus den komplizierten Herrschaftsverhältnissen endlose Streitigkeiten ergaben, einigte man sich Ende des 16. Jahrhunderts darauf, der Gemeinde weitgehende Selbstverwaltung im Auftrag der Grundherren zu übertragen. Verwaltung und Rechtspflege besorgte ein Sechserrat, der aus einem in Trochtelfingen ansässigen Adeligen und fünf von der Gemeinde bestellten Mitgliedern bestand. Diese besonderen Verhältnisse führten zu der Bezeichnung Truchtelfingens als »Freidorf«. Der Ort kam 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg. Bis 1938 Oberamt Neresheim, dann Landkreis Aalen. |