Knörzer, Anton
Geburtsdatum/-ort: | 19.05.1843; Ebenheid |
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Sterbedatum/-ort: | 20.05.1919; Karlsruhe |
Beruf/Funktion: |
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Kurzbiografie: | 1863 Abitur in Wertheim 1863-1866 Studium der Theologie in Freiburg i. Br. 1867 Priesterweihe, Vikar in Lauda 1870 Vikar, 1871 Pfarrverweser in Waibstadt 1875 Pfarrverweser, 1880 Pfarrer in Leutershausen 1885 Pfarrer in Kuppenheim, 1897 in Heddesheim 1900 in Karlsruhe (St. Stephan) 1902 Dekan des Stadtkapitels Karlsruhe, Erzbischöflicher Geistlicher Rat ad honorem und Ehrendomherr |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: rk. Eltern: Vater: Valentin Knörzer, Landwirt Mutter: Barbara, geb. Trabold Geschwister: 1 und 1 Halbbruder |
GND-ID: | GND/1012404161 |
Biografie
Biografie: | Franz Hundsnurscher (Autor) Aus: Badische Biographien NF 2 (1987), 167 Seine Lehrer und die Franziskaner in Miltenberg bereiteten Knörzer auf das Lyzeum in Wertheim vor. Während seines Theologiestudiums in Freiburg waren bedeutende Männer des neu aufblühenden katholischen Geisteslebens seine Lehrer: Hirscher, Stolz, Alzog und Buß. Die Priesterweihe spendete ihm in Vertretung des greisen Erzbischofs Hermann von Vicari Bischof Ketteler in Mainz. In jungen Priesterjahren war Knörzer aus heiligem Ernst um die Ehre Gottes und das Heil der ihm anvertrauten Seelen sehr streng. Der großherzogliche Oberschulrat Nokk beanstandete einmal, daß er Knaben und Mädchen, die ihre Aufgabe nicht gelernt hatten, außerhalb der Schulbänke knien und dabei längere Zeit beide Arme waagrecht ausgestreckt halten ließ, so daß alle Kinder weinten. Als Pfarrverweser in Waibstadt mußte ihn der Minister des Innern, Jolly, rügen, daß er über ein Jahr fast regelmäßig das vorgeschriebene Kirchengebet für den deutschen Kaiser und öfters auch das Kirchengebet für den Großherzog und das Großherzogliche Haus unterlassen habe. Trotz solcher obrigkeitlicher Rügen und jahrelanger nur ländlicher Erfahrung wurde Knörzer auf die erste Pfarrei der Landeshauptstadt Karlsruhe berufen. Er war ein sehr eifriger Beichtvater, der samstags bis tief in die Nacht hinein im Beichtstuhl saß und das ganze Jahr sonntags um fünf Uhr früh die Frühmesse für die Dienstboten und Ausflügler las. Die Pflege eines künstlerisch hochstehenden Gesanges und Orgelspiels im Gottesdienst war ihm Herzenssache. Durch zahllose Ansprachen, Vorträge und Predigten förderte er das kirchlich-soziale Vereinsleben. In seinem persönlichen Leben war er anspruchslos und einfach und mancher hat sich gewundert, wie schlicht die Ausstattung seiner Wohnung war. Knörzer war ein edler Gastgeber und freundlicher, verstehender Prinzipal seiner Vikare. Die gesamte Bürgerschaft ohne Unterschied und Konfession schaute in Verehrung auf zu dem Pfarrer von St. Stephan. |
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Nachweis: | Bildnachweise: Ölportrait im Pfarrhaus St. Stephan in Karlsruhe. |
Literatur + Links
Literatur: | Badischer Beobachter, 21.5.1919; FDA 49, 1921, 46 f. |
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