Fehrle, Eugen
Geburtsdatum/-ort: | 07.08.1880; Stetten, Amt Engen |
---|---|
Sterbedatum/-ort: | 08.05.1957; Heidelberg |
Beruf/Funktion: |
|
Kurzbiografie: | 1900 Abitur in Konstanz, danach Militärdienst 1900-1907 Studium der klassischen Philologie und Germanistik in Heidelberg 1907 Promotion 1908 Staatsexamen, Lehramtspraktikant am Heidelberger Gymnasium 1909-1918 Lektor für Griechisch und Latein an der Universität Heidelberg 1913 Habilitation für klassische Philologie 1914 freiwillig zum Kriegsdienst; kurzfristig im Elsaß, dann Adjutant beim Bezirkskommando Heidelberg und als Lektor unabkömmlich 1919-1933 Lehrtätigkeit an der Universität Heidelberg als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bzw. (ab 1924) als Lektor für klassische Philologie mit dem 1919 verliehenen Titel „außerordentlicher Prof.“; seit 1926 zusätzlich Lehrbeauftragter für Volkskunde; gleichzeitig für die NSDAP tätig (Beitritt 1931) 1933 Mitunterzeichner des Professorenaufrufes vom 3. März im „Völkischen Beobachter“ zur Unterstützung Hitlers 1933 Berufung zum Leiter der Hochschulabteilung des badischen Kultusministeriums, Ernennung zum Ministerialrat, Übersiedelung nach Karlsruhe 1934 Ernennung zum Prof. für Volkskunde 1935 Rückkehr an die Universität Heidelberg, 1936 Übernahme des neugeschaffenen Lehrstuhles für Volkskunde; 1942 zusätzlich Lehrbeauftragter für Religionswissenschaft 1936-1945 Hochschul- und Parteikarriere. Mitglied des erweiterten Senats (seit 1937); Direktor des Deutschen Seminars (1938); Dekan der Philosophischen Fakultät (1942); Prorektor und Leiter des wissenschaftlichen Prüfungsamtes (1944). Politischer Leiter der NSDAP-Kreisleitung Heidelberg; Mitglied des Reichsjustizprüfungsamtes (seit 1937) 1944 Ernennung zum Leiter der Abteilung Deutsche Volkskunde in der Deutschen Akademie in München durch Reichsminister Dr. Seyß-Inquart 1945 Entlassung aus dem Universitätsdienst auf Anordnung der Militärregierung 1946-1948 Internierungshaft, danach Spruchkammerverfahren durch drei Instanzen bis 1949; Verurteilung als „Aktivist und Nutznießer“ 1950 Offizielle Emeritierung (1. Oktober) |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: rk. (ausgetreten) Verheiratet: 1910 Erna, geb. Küster Eltern: Vater: Johann Fehrle, Hauptlehrer Mutter: Martina, geb. Wick Geschwister: 3 Kinder: 3 (l Sohn, 2 Töchter) |
GND-ID: | GND/116434171 |
Biografie
Biografie: | In: Badische Biographien NF 1 (1982), 112-114 |
---|---|
Werke: | Siehe Schriftenverzeichnis in „Brauch und Sinnbild“, Karlsruhe 1940, 22-33, sowie in Mitteilungsblatt des Nationalsozialistischen Lehrerbundes, Gauwaltung Baden, 1940, H. 10, 76-78. |
Nachweis: | Bildnachweise: Fehrle-Festschriften „Brauch und Sinnbild“ und „Beiträge zur Flurnamenforschung“, beide Karlsruhe 1940; Mein Heimatland 27 (1940), 207; BH 35 (1955), 262 |
Literatur + Links
Literatur: | Wolfgang Treutlein, Eugen Fehrle als Forscher und Kämpfer, in: Brauch und Sinnbild, Karlsruhe 1940, 1-12; ders., Eugen Fehrle als Kämpfer für deutsches Volkstum, in: Mein Heimatland 27 (1940), 207-210; Herbert Derwein, Die badische Flurnamensammlung als Werk Eugen Fehrles, in: Beiträge zur Flurnamenforschung, Karlsruhe o. J. (1940), 5-9; Emil Baader, Eugen Fehrle zum 75. Geburtstag, in: BH 35 (1955), 262f.; Richard Hünnerkopf, Eugen Fehrle (1880 bis 1957), in: Z für Volkskunde 54 (1958), 142f.; Lily Weiser-Aall, Eugen Fehrle 1880-1957, in: Hessische Blätter für Volkskunde 49/50 (1959); 9f.; Hermann Bausinger, Volksideologie und Volksforschung. Zur nationalsozialistischen Volkskunde, in: Z für Volkskunde 61 (1965), 177-204; Wolfgang Emmerich, Germanistische Volkstumsideologie (Volksleben, 20), Tübingen 1968, besonders 152 und 202f. |
---|