Oberkirchberg - Altgemeinde~Teilort
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Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
Typ: | Teilort |
Ersterwähnung: | 1092 |
Ortsgeschichte
Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Dorf an der Iller. An das Schloss auf einem Terrassensporn lehnt sich ein kleiner Siedlungsteil mit zwergstädtischem Charakter an, abgeschlossen durch den gräflichen Gutshof. Eine gleichfalls ältere Siedlungszeile entstand im Mündelbachtal. Neues Wohngebiet auf dem gegenüberliegenden, flacheren Hang im Westen. |
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Historische Namensformen: |
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Geschichte: | 1092 Chirchberc, wahrscheinlich im Anschluss an die gleichnamige Burg entstanden. Stammsitz der Grafen von Kirchberg, im 11. Jahrhundert Grafen de pago Hilargowe genannt (1087). Hartmann und Otto stifteten 1093 das Kloster Wiblingen. Dem Geschlecht, das häufig am Hof der Staufer erwähnt wird, entstammen der Minnesänger Konrad (1255 bis 1286) und sein Bruder Bruno, Bischof von Brixen (1250 bis 1288), der Gründer von Bruneck. Der gräfliche Besitz, Allod und Reichslehen, hatte seinen Schwerpunkt zwischen Iller, Donau und Rot; rechts der Iller gehörten unter anderen die Herrschaften Pfaffenhofen, Illerzell und Wullenstetten dazu. Familienstreit, Erbteilungen und Verleihungen zerstückelten seit dem 13. Jahrhundert die Grafschaft. Ende 12. Jahrhunderts wurde eine Linie zu Brandenburg, im 13. Jahrhundert eine zu Neuenhaus und Anfang 14. Jahrhunderts die zu Wullenstetten (mit halbem Anteil an der Burg zu Oberkirchberg) abgeteilt. Mit Wilhelm dem Älteren starb 1366 die Hauptlinie aus; durch die Hand seiner Tochter Agnes kam die Grafschaft Kirchberg-Kirchberg an Ulrich (III.), Vogt von Matsch im Vintschgau, und durch dessen Tochter Udelhild 1379 an Graf Meinhard von Görz und Tirol. Die Wullenstetter Linie brachte Kirchberg bald pfandweise und 1459 durch Kauf an sich, veräußerte aber 1481 beziehungsweise 1498 die Grafschaft an Herzog Georg von Bayern. Mit Graf Philipp starb 1510 das Haus Kirchberg aus. Die Grafschaft gelangte im Landshuter Erbfolgestreit 1504 an König Maximilian, der sie 1507 als österreichisches Lehen um 50000 Gulden an Jakob Fugger verkaufte. Die Fugger wurden bald in den Grafenstand erhoben, Kirchberg blieb im Besitz der Raimundschen Linie bis zur Mediatisierung und dem Übergang an Bayern 1805. Das Schloss, am Platz der mittelalterlichen Burg, wurde 1589 durch einen Hangrutsch teilweise zerstört; der jetzige stattliche Bau stammt von Bagnato (1764). 1810 an Württemberg. Oberamt Wiblingen/Laupheim, 1938 Landkreis Ulm. |
Burgen und Schlösser
Name: | Burg Kirchberg; Schloss |
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Kirche und Religion
Ersterwähnung: | 1514 |
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Kirche und Schule: | Seit alters kirchliches Filial von Unterkirchberg. Jakob Fugger erbaute 1514 eine Schlosskapelle zum Heiligen Sebastian (wohl anstelle einer viel älteren), die 1818 zur katholischen Pfarrkirche erhoben wurde. 1784 und 1789 frühklassizistisch umgestaltet, 1901 erweitert. Der Turm mit romanischen Teilen wurde 1886 erhöht. Friedhofskapelle von 1720; Oktogon mit Kuppel und Laterne. Evangelische nach Ulm-Wiblingen. |
Patrozinium: | Heiliger Sebastian |
Ersterwähnung: | 1514 |