Cuntz, Erwin Wilhelm Sebald
Geburtsdatum/-ort: | 11.06.1878; Heidelberg |
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Sterbedatum/-ort: | 17.12.1977; Freiburg i.Br. |
Beruf/Funktion: |
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Kurzbiografie: | 1884 Volksschule Heidelberg 1890 Gymnasium Heidelberg 1897 Eintritt in die Deutsche Friedensgesellschaft 1898 Privatunterricht in Mentone; Begegnung mit Anarchisten 1899 Abitur. Studium der Rechtswissenschaft in Leipzig, Heidelberg, Freiburg 1900 Besuch bei Tolstoi. Bankrott der väterlichen Bank und Papierfabrik 1907 „Das Ideal-Wahlsystem“. Staatsexamen. Umzug der Familie nach Freiburg 1908 Begegnung mit Friedrich Naumann 1910 Niederlassung als Rechtsanwalt in Waldkirch. Cuntz stiftet das Akademikerheim in Freiburg 1914 Nach kurzem Einjährigendienst Verweigerung des Kriegsdienstes 1917 Vertretungsweise Übernahme einer Anwaltskanzlei in Weida/Thüringen 1920 Vizepräsident der Union für die IDO-Weltsprachenbewegung ab 1920 Teilnahme an verschiedenen IDO- und Friedenskongressen in Stockholm, Rom, Paris 1933 Haussuchung; dreivierteljähriges Berufsverbot; Schutzhaft für Carla Cuntz 1936 Übersiedlung nach Freiburg. Cuntz weigert sich als einziger Rechtsanwalt Freiburgs erfolgreich, dem NS-Rechtswahrerbund beizutreten 1946-1949 Bestellung als einer der Vorsitzenden des Entnazifizierungsausschusses in Freiburg und Neustadt/Weinstraße 1968 Aufgabe der Rechtsanwaltspraxis |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: evangelisch, seit dem Studium Dissident Verheiratet: 1. 1912 Marta, geb. Baumgartner (1891-1915) 2. Carla, geb. Meyer (* 1894, gesch. 1933), wiederverh. Kaiser Eltern: Wilhelm Cuntz, Bankier (1844-1911), nach 1900 Buchhalter Mathilde, geb. Seebald (1856-1943) Geschwister: Gisela (1876-1958) Lydia (1882-1968) Herta (1883-1972) Kinder: aus 1. Ehe Hans Georg (* 1915) aus 2. Ehe Sebald (* 1920), Harald (1922-1944); Donald (* 1925) |
GND-ID: | GND/1012408701 |
Biografie
Biografie: | In: Baden-Württembergische Biographien 1 (1994), 52-54 |
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Werke: | Das Ideal-Wahlsystem, Wiesloch 1907; Antikratie, in: Kurt Hiller (Hrsg.), Das Ziel. Jahrbuch für geistige Politik, 3. Bd., München 1919; Zur Organisation der Menschheit. Flugblatt, Waldkirch 1920; ferner zahlreiche schwer nachweisbare Flugblätter, kleine Drucksachen, Denkschriften und Artikel in Zeitschriften; Zeitsatiren 1925-1950 (masch.); Vom Dichten, in: Freiburger Almanach 1965 |
Nachweis: | Bildnachweise: hdp (vgl. Literatur) |
Literatur + Links
Literatur: | Martha Steinitz u.a., Kriegsdienstverweigerer in Deutschland und Österreich, Berlin o.J. [1923], 11-16; Spaß muß sein. Der kleine Gernegroß von Waldkirch, in: Der Führer, 16.06.1931; G. Klimsch, Wege sind Irrwege. Das seltsame Jubiläum eines greisen Jünglings, in: RZ, 18.07.1956; G. Sch., Der Außenseiter wandert weiter. Zum 80. Geburtstag von Rechtsanwalt Erwin Cuntz, in: BZ, 11.06.1958; Max Barth, Zug und Telefon, in: Waldkircher Heimatbrief Nr. 16, September 1961; Ein außergewöhnlicher Zeitgenosse. Erwin Cuntz wurde 95 Jahre alt, in: BZ, 08.06.1973; hdp, Er will unbedingt 100 werden. Ein Geburtstagsbesuch bei Erwin Cuntz, in: BZ, 11.06.1975; HSP, Das reiche Leben eines außergewöhnlichen Menschen. Erwin Cuntz wurde fast 100 Jahre alt, in: BZ, 28.12.1977; Hermann Rambach, Erwin Cuntz zum Gedenken, in: Waldkircher Heimatbrief 1978, Nr. 82, 5; A. Götz von Olenhusen, Um die bessere Ordnung. Jugendbewegung vor dem Ersten Weltkrieg, in: BZ, 20./21.12.1980; H. Schneider, Freiburger Geschichten, Freiburg 1986, 88f.; Franz Schneller 1889-1968, Freiburg 1989, 50-56; Guido Grünewald (Hg.), Nieder die Waffen! Bremen 1992, 70; H. Haumann, H. Schadek (Hg.), Geschichte der Stadt Freiburg i.Br., Bd. 3, Stuttgart 1992, 249f., 294 |
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