Damenstift Buchau (Marktplatz 1, 3, Oggelshauser Straße 1, 3, 7, 13, Prälat-Endrich-Platz, Schlossplatz 1, 2, 8, 9, Schloßplatz 1, 2, 7, 8, 9, 10, 10/1, 11, 12, Bad Buchau) 

Kurzbeschreibung: Pfarrkirche
Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: [11.Jh.-19.Jh.]
Beschreibung: Ehemaliges kaiserliches, gefürstetes, später freiweltliches Damenstift Buchau (gegründet um 770, 1802 aufgelöst), heute Rehabilitationsklinik Schloss Bad Buchau (Sachgesamtheit), bestehend aus: (§ 12)
1.) Ehemalige Kirche des adeligen Chorfrauenstifts Buchau (Schlossplatz 1), seit 1806 Katholische Pfarrkirche St. Cornelius und Cyprian, dreischiffige, sechsjochige Halle mit Flachdecke auf Rechteckpfeilern, in den Seitenschiffen Emporen, eingezogener, innen halbrund geschlossener Chor, in Verlängerung des südlichen Seitenschiffs rechteckige, zweigeschossige Sakristei, 1774-1776 von Pierre Michel d'Ixnard, im Chor ehemalige romanische Dreikonchenanlage des 10. Jahrhunderts nachgewiesen, darunter Reste der salischen Hallenkrypta des 10. Jahrhunderts mit Grabmal der Heiligen Adelindis und ihrer Söhne, Turm im Anschluss an die Sakristei im unteren Bereich aus dem 11. Jahrhundert, darüber gotischer Aufbau aus der Mitte des 15. Jahrhunderts § 28
2.) vor der Kirche, im Bereich des ehemaligen Beamtenfriedhofs zwei Grabkreuze und ein Grabstein, sowie
3.) Gefallenendenkmal 1914-18, 1939-45, steinerne Bodenplatte, darüber ehemalige Kreuzigungsgruppe (Kreuz und Sockel erneuert), um 1750, Johann Baptist Hobs d. Ä. (Mietingen) zugeschrieben, mehrfach transloziert, Mosaikbaldachin von Otto Hajek (Stuttgart), 1957
4.) Kavalierbau (südlicher Flügel), Gästehaus des Stifts (Schlossplatz 2), dreigeschossiger Putzbau mit Eckrisaliten und Quergiebeln an den Außenseiten, Walmdach, pilastergesäumte Mitteldurchfahrt, erbaut 1709, im zweiten Obergeschoß klassizistische Ausstattung des Kapitelsaals von 1778, sowie Tafelzimmer, heute Goldener Saal, mit pompejanischer Grisaillemalerei von 1790 § 28
5.) Fürstenbau (westlicher Flügel), ehemaliges Wohngebäude der Fürstabtissin (Schlossplatz 2), dreigeschossiger Putzbau mit Mittelrisalit, Walmdach, erbaut 1744-46 von Deutschordensbaudirektor Johann Caspar Bagnato § 28
6.) Damenbau (nördlicher und östlicher Flügel), ehemalige Wohnungen der Stiftsdamen (Schlossplatz 2), dreigeschossiger Putzbau mit langgezogenem Risalit im östlichen Gebäudeteil, Walmdach mit Dachhäuschen, Ausstattung mit Stuckdecken, erbaut 1767-73 von Pierre Michel d'Ixnard § 28
7.) Spitzbau (nordöstlicher Flügel), ehemalige Wohnungen der Stiftsdamen (Schlossplatz 2), enthielt zeitweise auch die fürstliche Druckerei, dreieinhalbgeschossiger Putzbau, zur ehemaligen Stiftsmauer hin spitz auslaufend, unterm Dachspitz rundes Beobachtungsfenster, Ausstattung mit Stuckdecken, erbaut 1767-73 von Pierre Michel d'Ixnard § 28
8.) Ehemaliges Beamtenhaus des Stifts (Schlossplatz 2, früher Nr. 3), später Amtsgerichtsgebäude mit Betsaal für die Protestanten, zwei- bzw. dreigeschossiger Putzbau, Satteldach mit Stufengiebel, Wappenstein an der Fassade, erbaut 1750 § 28
9.) Ehemaliges Beamtenhaus des Stifts (Schlossplatz 2, früher Nr. 4), sogenanntes Rentamtgebäude, später Wohnung des fürstlichen Revierförsters, zwei- bzw. dreigeschossiger Putzbau, Walmdach mit Dachhäuschen, erbaut 1759 § 28
außerdem
10.) Sogenannter Langer Bau (Oggelshauser Straße 7), ehemaliges Ökonomiegebäude des Damenstifts Buchau mit Stallungen und Fruchtböden, heute Progymnasium, traufständiger, zweieinhalbgeschossiger Putzbau, Walmdach, im Giebel des Querhauses Balkeninschrift des Zimmermanns von 1728, seit 1870 Einbau von Stadtpfarrwohnung und Kaplanei St. Peter und Paul sowie Präzeptorats- und Realschule, seitdem mehrere Umbauten der Schulräume
11.) Ehemaliges Haus des Stiftsphysikus (Oggelshauser Straße 13), zeitweise auch Wohnung des fürstlichen Revierverwesers, anschließend des Präzeptors, zugleich Kaplanei St. Anna, seit 1983 Stiftsmuseum, zweigeschossiger Putzbau, Walmdach, 1745
12.) Ehemaliges Kanonikatshaus des Stifts (Schlossplatz 8), auch Hofapotheke, dann Schulgebäude (Real-, Latein- und Zeichenschule, später Frauenarbeitsschule beziehungsweise Hauswirtschaftsschule), auch Kaplanswohnung und städtisches Armenhaus, heute Haus der Vereine, zwei- bzw. dreigeschossiger Fachwerkbau, verputzt, Satteldach, 1760, im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach verändert und modernisiert
13.) Ehemaliges Amtshaus des Stifts (Schlossplatz 9), seit 1898 Katholisches Stadtpfarrhaus, heute Dekanat, zweigeschossiges Fachwerkhaus, teilverputzt, Walmdach, 1740 § 28
14.) Ehemalige Umfassungsmauer samt mittelalterlichem Rundturm des Damenstifts Buchau (Oggelshauser Straße 3, 13, Schlossplatz 2, 8, Flstnr. 7, 6/2, 19, 43/1) mit sämtlichen sichtbaren beziehungsweise in Teilen erhaltenen, integrierten und im Boden befindlichen Abschnitten, nachweisbar seit dem 15. Jahrhundert - Verlauf siehe Kartierung. Die Kartierung umfasst nicht die archäologischen Bereiche.
Objekttyp: Sonstige Denkmale
Personenbezüge:
  • Bagnato, Johann Caspar (Landau in der Pfalz) [Architekt]
  • d´Ixnard, Pierre Michel (Nimes, Frankreich) [Architekt]

Adresse Marktplatz 1, Bad Buchau
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