Bühlerzell - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1359

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das erstmals 1359 erwähnte Dorf war eine Rodungssiedlung und von einem Kranz von Weilern und Höfen umgeben. Der zum Amt Tannenburg gehörige Benzenhof führte diesen Namen ab 1701, auf ihm saß 1733 ein Halbbauer. Im Wald »Aychperg« (1548, 1550) wurde nach 1733 beziehungsweise 1746 der erstmals 1753 erwähnte Weiler Eichberg wohl von ellwangischen Holzhauern angelegt. Im Volksmund wurde er nach dem Bronnenhof als Bronnenhäuslein bezeichnet. Dieser wurde nach 1864 abgebrochen. Das in der frühen Neuzeit entstandene und zum ellwangischen Amt Tannenburg gehörige Gantenwald umfasste zwei Halbbauern (1733). Ein Bauer in Hintergantenwald – 1581 erstmals erwähnt – gehörte zur Gemeinde Geifertshofen. Heilberg wurde erstmals 1367 als »Huelberg« (»Hüls« entspricht mittelhochdeutsch für »dorniges Gebüsch«) erwähnt. Der Weiler gehörte den Herren von Vellberg. 1380 wird ein ellwangischer Leibeigener im Weiler an Limpurg verkauft. Erasmus von Schechingen verkaufte 1489 jährliche Gülten aus vier freien Höfen und einem Hof zu Senzenberg an Philipp von Blobach. Dessen Schwiegersohn, Volkhard von Roßdorf, verkaufte diese Güter an Ellwangen. Dieses erwarb 1527 und 1578 weitere Rechte. 1733 wurden eine Mühle, ein Bauer, neun Halbbauern, vier Lehner und vier Seldner als zum Amt Tannenburg gehörig erwähnt. Die spätgotische Kapelle Sankt Laurentius wurde 1509 erstmals genannt. Hinterwald dürfte der 1380 zur Herrschaft Adelmannsfelden gehörige »Wald« sein. Der Weiler wurde 1493 vohensteinisch, dies waren auch 1733 die beiden ansässigen Bauern. Anfang des 19. Jahrhunderts werden 25 Einwohner genannt. Auch das zur Herrschaft Adelmannsfelden gehörende Steinenbühl wurde 1380 erstmals erwähnt. Später gehörte der Weiler halb zur Herrschaft Vohenstein und halb zu Schwäbisch Hall. 1733 sind zwei hällische, zum Amt Vellberg gehörige Halbbauern und ein vohensteinscher, zur Herrschaft Adelmannsfelden gehöriger Bauer nachgewiesen. Der Weiler gehörte bis ins 19. Jahrhundert zur Pfarrei Obergröningen. 200 Meter südlich von Holenstein steht zur Bühler hin auf einem spornartigen Vorsprung ein namenloser Burgstall, den die örtliche Überlieferung als Altes Schloss bezeichnet. Der Burgstall könnte kurz oder überhaupt nicht genutzt worden sein. Ob der 1389 erwähnte »Kunz Ruhe gesessen zu Holenstein« auf dem Burgstall saß, bleibt offen. Weiler und Burgstall dürften etwa gleichzeitig im 12./13. Jahrhundert entstanden sein. Der Weiler gehörte 1337 Ellwangen. Die Kapelle Sankt Maria und Patrizius wurde 1747 durch die Gemeinde errichtet und verwahrt eine spätgotische Predella. Kunz Volmar zu Holenstein stiftete der Heiligenpflege Bühlerzell 1399 in Mittelfischach einen Zins; Kloster Comburg erhielt 1462 Abgaben eines Bauern. Sitz Könlin, Herrenpfründner im Spital »zu Halle am Bach«, verkaufte 1487 an Valentin Keck, Kaplan zu Kottspiel, ein halbes Lehen und vier Teile des Groß- und Kleinzehnts zu Holenstein. Der zum Amt Tannenburg gehörige Weiler erhielt 1666 eine neue Gemeindeordnung. Er bestand 1733 aus sechs Halbbauern, drei Lehnern und fünf Seldnern. Die Kapelle Heilige Maria und Patrizius wurde 1745 wegen Verschonung von einer Viehseuche gestiftet. Röhmen war 1493 Bestandteil der Herrschaft Vohenstein. Die 1733 dort ansässigen zwei Bauern und ein Lehner gehörten damals zum vohensteinschen Amt Adelmannsfelden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind 28 Einwohner für den Weiler und fünf für die dabei gelegene Röhmensägmühle erwähnt. In dem dabei gelegenen Grumbach werden vier Einwohner genannt. Spitzenberg wird erstmals 1587 erwähnt, als Friedrich von Sturmfeder seinen Besitz an Dekan und Kapitel Ellwangen verkaufte. 1733 gehörte ein Halbbauer dem Kapitel Ellwangen und ein weiterer Schwäbisch Hall. Hochbronn wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Kolonie von fünf auf Wiesen neu erbauten Häusern in der Herrschaft Adelmannsfelden mit 30 Einwohnern angelegt. Etliche Siedlungen gehen auf einen Rodungsvorgang zurück. Kammerstatt wurde erstmals 1337 im Ellwanger Urbar als »zum vordern und hinteren Kumenstat« erwähnt. Die Anlage ist als Rodungssiedlung erfolgt. Der Weiler gehörte 1380 zur Herrschaft Adelmannsfelden, 1463 und 1472 zur Herrschaft Tannenburg. 1578 wurde er im Zuge des Tausches der Pfarrei Bühlerzell erwähnt. Hans Lutz verkaufte 1456 an Anna Heffner aus »Camenstat« zwei Gütlein daselbst. Konz Gäntner zu Kamenstatt verkaufte 1472 seinen hiesigen Hof nebst dem Ödfeld an die Pfarrkirche Jagstzell. Die Einwohner wurden 1487/88 in den Schutz und Schirm des Klosters Ellwangen aufgenommen. 1733 bestand der Weiler aus fünf Halbbauern, einem Lehner und zwei Seldnern, die zum Amt Tannenburg gehörten, sowie aus zwei Bauern des Kapitelamts. Die Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit trägt die Inschrift 1864. Auch der 1368 erstmals genannte Weiler Mangoldshausen (Personenname Mangold) entstand als Rodungssiedlung. Er gehörte 1380 zur Herrschaft Adelmannsfelden und kam 1578 durch Tausch an Ellwangen. Sitz von Kottspiel, Bürger zu Hall, bestätigte 1403 die Stiftung der Kaplanei Kottspiel durch seinen Vetter mit Besitz in Mangoldshausen. Georg Adelmann zu Neubronn verkaufte 1471 Besitz an das Kapitel Ellwangen. 1733 gehörten drei Halbbauern zum ellwangischen Amt Tannenburg und zwei Halbbauern und ein Seldner zum Kapitelamt. Die Kapelle Sankt Maria Dolorosa wurde um 1800 errichtet. Ebenfalls eine Rodungssiedlung ist der 1380 erstmals erwähnte Weiler Gerabronn. Ellwangen verlieh 1515 einen Hof, drei Güter, den halben Zehnt von diesen und zwei andere Güter sowie das Harzen in einigen Wäldern an Limpurg, das sie Balthasar Adelmann abgekauft hatte. Die Limpurg-Obersontheim gehörigen Lehen von Ellwangen bestanden 1577 und 1628 aus zwei Höfen, dem Groß- und Kleinzehnt von ihnen und dem Harzholz der Braitgern. Diese zwei Halbhöfe und ein Gütlein fielen 1713 an Ellwangen heim. Die beiden Halbbauern gehörten 1733 zum Amt Tannenburg, der Weiler und die spätgotische Kapelle Sankt Laurentius mit Turmchor zur Pfarrei Sulzbach bei Gaildorf. Auch das am Anfang des Ödenbachtals gelegene Schönbronn entstand als Rodungssiedlung im Hochmittelalter. 1380 gehörten drei Lehen am Ort zur Herrschaft Adelmannsfelden. Der Weiler mit allem Zubehör, ferner der halbe Groß- und Kleinzehnt und zwei der Sankt Jakobspflege in Hohenberg gültbare Huben zu Wernersberg (abgegangen Wörnersberg, Wald bei Schönbrunn) wurden 1386 von Konrad von Vohenstein und seiner Ehefrau Anna an Hans von Vellberg, Bürger zu Hall, verkauft. Ein Einwohner war 1531 Leibeigener von Brandenburg-Ansbach (Amt Werdeck). Ein Hof und zwei Güter wurden 1595 als vellbergisches Erbe an Schwäbisch Hall mitverkauft. 1733 gehörten zwei Bauern und zwei Halbbauern zu Schwäbisch Hall. Nach der Beschreibung des Amts Tannenburg besaß 1782 die hohe Jurisdiktion Ellwangen und die niedere Schwäbisch Hall. Auch Senzenberg (Personenname Sinzo) ist als Rodungssiedlung entstanden. Der Weiler wird als adelmannsches Lehen von Ellwangen erwähnt. Guta von Bachenstein, Bürgerin zu Hall, verkaufte 1442 an die Heiligenpflege Bühlerzell die Mühle zu Senzenberg. Volckhart von Roßdorf zu Schwäbisch Hall verkaufte 1533 einen Hof an Ellwangen. 1733 zinsten zwei Mühlen, vier Bauern und ein Seldner in das Amt Tannenburg. Eine der Mühlen wurde 1765 neu errichtet. Ebenfalls eine Rodungssiedlung ist Spatzenhof. Der Weiler gehörte 1493 zur Herrschaft Vohenstein, war 1634 abgegangen und wurde 1695 neu errichtet. 1733 war ein vohensteinscher, zur Herrschaft Adelmannsfelden gehöriger Bauer ansässig. Um 1800 wird ein Halbhof mit einem Bürger und zwölf Einwohnern genannt. Auf der Gemarkung lagen eine ganze Reihe weiterer Siedlungen, die aber abgegangen sind. Der bei Kottspiel gelegene Hof Manzenberg war bereits 1337 abgegangen. Das im Ellwanger Urbar von 1337 als »vordern Kumenstat« genannte Hinterkumenstat lag im Wald nordöstlich von Kammerstatt; es war 1463 abgegangen. Wernersberg wurde zwischen 1344 und 1439 erwähnt. Die westlich von Hochbronn gelegene Siedlung war 1473 wüst, der Flurname Hofstatt im Wald Wernersberg erinnert an den Weiler. Bronnen- oder Brummenhof ging im 30-jährigen Krieg ab, wurde 1670/72 wieder aufgebaut und erhielt den Ortsnamen 1720 neu. 1847 noch bewohnt, stand er 1864 leer und wurde dann abgerissen. Die Gerabronner Sägemühle ging nach 1632 ab. Ebenfalls wüstgefallen sind Guntzenhof (südwestlich von Bühlerzell), Kuonhof (bei Hinterwald), Landesberg (südlich von Bronnenhof) sowie Scheffelhof (südlich von Steinenbühl). Im oberen Bühlertal an der Einmündung einiger Nebenbäche lagert sich der Ort Bühlerzell um eine Straßenkreuzung rechts des Flusses. Wachstumsspitzen weisen besonders nach Süden und auf die gegenüberliegende Talseite der Bühler. Aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg stammen die Neubaugebiete »Liegel« (1963/70) westlich und »Schießhalden« (1964/68) sowie »Sonnenhalde« (seit 1972) östlich des alten Ortes. Das Industriegebiet »Liegel« wurde 1950/60 ebenfalls im Westen angelegt.
Historische Namensformen:
  • Celle 1285
  • Byler Celle 1342
Geschichte: Am Westrand des Virigundawalds entstand im 11. Jahrhundert eine »cella« der Abtei Ellwangen, die bald abging. Nach der Überlieferung stand sie neben der heutigen Kirche. Das heutige Dorf scheint gleichzeitig entstanden zu sein. Es gehörte zur Herrschaft Adelmannsfelden, wurde 1368 von Ellwangen gekauft und 1380 an Limpurg verkauft. Lehen der Familie Adelmann werden 1368 in Bühlerzell, Mangoldshausen, Bühlertann und Senzenberg erwähnt. Zwei Teile des Gerichts sind im 14. Jahrhundert an die Herren von Kottspiel gekommen; sie wurden 1403 mit elf Gütern in Bühlerzell und vier Gütern in Mangoldshausen zur Dotation der Kaplanei Kottspiel verwandt. Diese besaß 1660 noch acht Güter. Nach dem Lehensrevers Arnolds von Morstein und Konrads von Talheim gehörte 1400 Ellwangen ein Gut vor Ort. Dieses blieb bis 1532 Lehen und wurde dann unmittelbar verwaltet. Dazu kamen zwei adelmannsche Lehengüter. Ellwangen hat 1515 vier Güter an Limpurg verliehen. Dieses verfügte dazu über fünf Frühmessgüter, vier Pfarrgüter und vier Heiligengüter. 1578 erwarb Ellwangen den größten Teil der Vogtei mit den Gütern im Tausch von Limpurg. Bühlerzell kam zum Amt Tannenburg. Die Herrschaft hatte Limpurg 1493 an die Herren von Vohenstein verpfändet, die sie bis zu ihrem Erlöschen 1737 behielten. Durch sie ist die Herrschaft dem Ritterkanton Kocher angeschlossen worden. Der Flecken war 1610 kurzzeitig von Ellwangen an Wilhelm Sturmfeder zu Oppenweiler verpfändet. Die Gemeinde erhielt 1617 eine neue Gemeindeordnung. Der Amtsdiener war 1640 auch für die umliegenden Wohnplätze zuständig. Er musste die Mitteilungen des Amts überbringen und Streitigkeiten der Obrigkeit mitteilen. Nach 1737 wurde die Herrschaft unter die vohensteinschen Erben aufgeteilt. Die Mühle gehörte den Herren von Vellberg und ab 1595 zum hällischen Amt Vellberg. Besitz und Rechte von Ellwangen und Schwäbisch Hall fielen 1803 an das Oberamt Ellwangen. 1805 kamen die ehemals vohensteinschen Besitzungen und Rechte dazu. 1806 kam der ganze Ort zum Königreich Württemberg. Die Allmende wurde 1801–05 aufgeteilt. Heinrich von Schwöllbronn, Bürger zu Hall, besaß 1380 ein Gut; Kunz Adelmann und seine Familie ebenso 1401 einige Güter mit dem halben Zehnt und Harzhölzern. Reichserbschenk Wilhelm von Limpurg verkaufte 1548 zwei Waldstücke bei Bühlerzell, den Aichberg und »am grünen Holz« an den Pfarrer von Wertingen, der sie 1550 an Ellwangen weiterverkaufte. Das Kapitel Ellwangen besaß 1706 zwei Untertanen. Bühlerzell zählte zunächst zum Oberamt Ellwangen, seit 1938 zum Landkreis Schwäbisch Hall.
Wirtschaft und Bevölkerung: Bühlerzell war landwirtschaftlich geprägt. 1733 besaß Ellwangen fünf Vollbauern, neun Halbbauern, fünf Lehner und acht Seldner. Im 30-jährigen Krieg wurde das Dorf so geschädigt, dass es 1636 die für die Kriegsumlage geliehenen 40 Gulden nicht zurückzahlen konnte. Einwohner siedelten 1637 ins Amt Wasseralfingen um, obwohl die Herrschaft 1636 kostenloses Bauholz für die Besitzer der abgebrannten Häuser bereitgestellt hatte. Die Untertanen mussten 1640 ihr Getreide, das sie verkaufen wollten, bei Strafe von 3 Gulden in der Kornschranne in Ellwangen durch einen geschworenen Messer messen lassen. Die Schützengesellschaft wurde 1641 mit Unterstützung des Amts Tannenburg neu begründet. Die Badstube ging ebenfalls ab und war 1651 noch nicht aufgebaut. 1651 sind je ein Lademacher, Schmied, Schreiner, Bäcker und Zimmermann nachgewiesen. Dazu kamen Hafner, denn sie konnten 1659 durchsetzen, dass der Kauf bei Fremden im Amt Tannenburg verboten wurde. Die Gemeinde legte 1674 die Umlage für die Kriegskosten neu fest. Im 18. Jahrhundert wurden Metzigbänke errichtet und 1746 ist ein Bader nachgewiesen.

Name: abgegangene Burg (»Altes Schloss«)

Ersterwähnung: 1285
Kirche und Schule: Die Kirche wird 1285 erstmals genannt, sie trug 1514 das Patrozinium Unsere Liebe Frau. Das Patronat soll 1405 von Rechberg an Limpurg gekommen sein. Der Besitz der Pfarrkirche wurde zwischen 1359 und 1456 durch den Erwerb von zahlreichen Gütern und Rechten erweitert. Limpurg hatte in Bühlerzell die Reformation eingeführt, die nach dem Tausch des Patronats 1578 mit Ellwangen wieder rückgängig gemacht wurde. Das Ellwanger Patronat wurde 1802 vom württembergischen abgelöst. Der spätgotische Turm des Vorgängerbaus der Kirche von 1514 (Inschrift am Eingang der früheren Kirche), der dessen Chor bildete, blieb erhalten. Die Frühmesspfründe wurde 1433 vom Bischof von Würzburg auf Veranlassung von Limpurg mit der Pfarrkirche in Gaildorf vereinigt, was 1444 bestätigt wurde. Da im Amt Tannenburg 1642 nur sechs bis sieben Mann schreiben konnten, rief Ellwangen zum Schulbesuch auf und bezahlte 1650 Schulgeld für Schüler, die dieses nicht bezahlen konnten. Katholische Pfarrkirche St. Maria, 1877/81 in neugotischem Stil erbaut. Evangelische zu Geifertshofen beziehungsweise von Hinterwald, Hochbronn, Lautenhof, Mangoldshausen, Röhmen, Röhmensägmühle, Schönbronn, Spatzenhof, Spitzenberg und Steinenbühl zu Adelmannsfelden (Ostalbkreis).
Patrozinium: Unserer Lieben Frau
Ersterwähnung: 1510

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