Herbster, Karl Friedrich
Geburtsdatum/-ort: | 09.08.1874; Lörrach |
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Sterbedatum/-ort: | 20.03.1948; Lörrach |
Beruf/Funktion: |
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Kurzbiografie: | 1914-1918 Kriegsteilnehmer |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: ev. Verheiratet: 1904 Anna, geb. Greder (gest. 1930) Eltern: Vater: Karl Wilhelm Herbster, Kaufmann Mutter: Katharina, geb. Reichert Geschwister: 1 Bruder Kinder: 2 Söhne |
GND-ID: | GND/1012272133 |
Biografie
Biografie: | Berthold Hänel (Autor) Aus: Badische Biographien NF 2 (1987), 130-131 Herbster ist in Lörrach aufgewachsen, als die kleine Stadt noch einen sehr ländlichen Charakter besaß. Schon in seinen jungen Jahren schälte sich ein Interesse heraus für alle Begebenheiten, die in der heimatlichen Tradition wurzelten. Gern lauschte er den Erzählungen der Eltern und Verwandten, in denen geschildert wurde, wie es früher in Lörrach und im Umland gewesen sei. Der Pflege seiner alemannischen Muttersprache galt dabei nicht zuletzt seine besondere Aufmerksamkeit. Auch die Liebe zu Johann Peter Hebel festigte sich schon im Lörracher Gymnasium, hatte der über alles verehrte Dichter doch einst selbst an dieser Schule gelehrt. Dem Besuch des evangelischen Lehrerseminars in Karlsruhe folgte das Wirken als Lehrer an Volksschulen in verschiedenen Orten, außer in Meßkirch und Schwetzingen in Gemeinden seiner engeren alemannischen Heimat, so in Grenzach, Binzen, Kandern und Lörrach, und damit auch stets der großen Stadt Basel nahe, die für sein Denken und Schaffen immer ein wichtiger Mittelpunkt blieb. Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Offizier, während des Zweiten bekleidete er nochmals – um den akuten Lehrermangel zu mindern – eine Lehrerstelle am Lörracher Hebelgymnasium. In Grenzach, damals noch vorwiegend ein Rebbauern- und Fischerdorf, befaßte sich Herbster praktisch und sprachlich mit der Rheinfischerei. In Kandern dann erforschte er zusammen mit dem Maler Hermann Daur das bäuerliche Leben. Er war maßgeblich an der Schaffung des Kanderner Heimatmuseums beteiligt, des ersten seiner Art im Markgräflerland. Die damals unbeachteten, heute wertvollen Gegenstände trug er mit Fleiß und Sachkenntnis aus Kellern und Speichern zusammen. Am Hertinger Hebelschoppen, vom Kanderner Heimatverein aus gegründet, fehlte Herbster nie. Die Beschäftigung mit der Geschichte Lörrachs ließ ihn nicht mehr los. Bewußt erlebte er die Zeitläufte mit, in denen sich die Stadt zu einem modernen Gemeinwesen entwickelte. Damit aber die Vergangenheit nicht vergessen werde und lebendig bleibe, spürte Herbster nun unermüdlich den historischen Quellen nach und forschte in den verschiedensten Archiven, wobei er nicht zuletzt im Basler Staatsarchiv ein häufiger Gast gewesen ist. Beiträge zur Geschichte Lörrachs und seines Umlandes erschienen denn regelmäßig fast in den einheimischen Zeitungen und Zeitschriften, aber auch in den „Basler Nachrichten“, vor allem aber seit Herbst 1929 in der von ihm mitbegründeten historischen Zeitschrift „Das Markgräflerland“. Ein Prosabändchen trägt den Titel „Us em Markgräfler Rebland“, seine „Lörracher geschichtlichen Erinnerungen“ erschienen 1948. Herbster betrieb auch umfangreiche Quellenstudien zur Herausgabe einer Geschichte der Stadt Lörrach, doch mußten diese Arbeiten nach einiger Zeit wieder abgebrochen werden. Es darf fast als selbstverständlich angesehen werden, daß er Mitglied und Mitarbeiter war im Museumsverein Lörrach, in der Ortsgruppe des Landesvereins „Badische Heimat“, und in der „Arbeitsgemeinschaft zur Pflege der Geschichte des Markgräflerlandes“ zählte Herbster sogar zu den Gründungsmitgliedern. Er war mit einem Wort ein leidenschaftlicher Heimatforscher. |
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Werke: | Weitere Nachweise in: BbG IX, 1984, 105. |
Nachweis: | Bildnachweise: Foto StadtA Lörrach. |
Literatur + Links
Literatur: | K. Seith, Nachruf, in: Das Markgräflerland 13, 1951, 34-36. |
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