Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Erstmals wird der Ort 1285 als »Hohenhart« genannt. Der Name lässt sich von »Hart« entspricht Weidewald ableiten, der Ort selbst stammt wohl aus der jüngeren Ausbauzeit. Bereits in Zeiten der Herren von Lohr hatte die Herrschaft über Honhardt stets ein Gebiet beinhaltet, das größer war, als dies die heutige Gemarkung vermuten lässt. Um 1357 ist Honhardt der Mittelpunkt eines gleichnamigen hohenlohischen Amts, die damit verbundene Funktion eines zentralen Ortes hatte sich also trotz der verschiedenen vorangegangenen Besitzwechsel erhalten. Mit dem Kauf durch die Haller Familien Schletz und Keck lässt sich 1399 die Größe des Amts näher bestimmen. Die Urkunde nennt Besitz in Altenfelden, Bechhof, Eckarrot, Fleckenbacher Sägmühle, Gauchshausen, Ipshof, Neuhaus, Reisbach, Sandhof (auch Sandgrube genannt), Speltach (entspricht Oberspeltach), Steinbach, ein Fischwasser zu Stimpfach und das Geleit bis nach Willa entspricht Müllin (heute Gemeinde Rosenberg). Genannt werden auch die später abgegangenen Wohnplätze Altach, Betzenhof, Drachenloch, Lysenmühle, Ronberg, Surenberg, Zum Bruckner, Zum Ruher, Zum Schedler, Zu Suntheim und Zum Volpreht. Bereits 1399 lagen außerdem wüst: Birenbuch, Buchenhof, Stökeshof, Waltzenhof, Zum Gleser, Zum Knurre, Zum Mörder, Zum Schytrer, Zu dem Stege und Zum Völken. Auch die 1399 nicht genannten Grunbachsägmühle, Henkensägmühle, Reifensägmühle, Reishof und Zum Kleman können als feste Bestandteile dieses Verbunds angesehen werden. Das Amt ging deutlich über die heutigen Gemeindegrenzen hinaus und sicherte die Einheit des Gebiets über die Jahrhunderte hinweg. Aus heutiger Sicht haben daher viele Wohnplätze der Gemeinde – im Gegensatz zu den meisten benachbarten Orten – eine gemeinsame Herrschaftsgeschichte. Heute umfasst Honhardt auch ehemalige Ellwanger Lehen (Belzhof, Reifenhof) und früher zu Hall gehörende Wohnplätze (Hirschhof, Tiefensägmühle, Zum Wagner), deren Zugehörigkeit zu dem früheren Amt Honhardt unklar ist. Gleiches gilt für die heute abgegangenen Wohnplätze Fleckenbach, Kaltenbrunnen, Kleinhochtänn, Niederhofen, Ronenberg, Nusatz, Schelmenbuck, Sonnenberg, Steckach, Tupse, Zum Dreschel, Zum Folmar, Zum Habsbechen und Zum Handroß. Der Ortsname Appensee leitet sich von Abtensee, das heißt See des (Ellwanger) Abts ab. Der Ort gehörte zunächst wohl zur Herrschaft Lohr und war später hohenlohisch. Zwischen 1361 und 1364 kaufte das Kloster Ellwangen einen Hof und zwei Güter, besaß 1453 noch einen Hof und ein Lehen und verlor diese später ganz. 1699 gehörten Ansbach fünf Gemeinderechte, zu Berlichingen-Rechberg und Hall-Vellberg je drei. Während die Herrschaften die Vogtei untereinander teilten, beanspruchte Brandenburg-Ansbach die ganze hohe Obrigkeit. 1796 wurden die ritterschaftlichen Untertanen der preußischen Landeshoheit unterworfen. Die hällischen kamen 1802 an Württemberg, die anderen zunächst 1806 an Bayern und 1810 ebenfalls an Württemberg. 1024 markiert »Goucheshusen«, 1152 »Goweshusen« die Grenze des Ellwanger Bannforstes. Der Ort stammt wohl aus der älteren Ausbauzeit und wird über den Personennamen Gouch benannt. Ein Ortsadel lässt sich 1288 durch Cunradus de »Gochishusen« nachweisen. 1346 kaufte der Haller Bürger Heinrich Neigellin genannt von Gauchshausen in dem Ort eine Hube von dem Haller Bürger Hans Unmoz. Im 14. Jahrhundert erwarb Hohenlohe mehrere Güter, die 1398 an Hall kamen. Zwei Güter kamen als zunächst ellwangische Lehen 1367 an die Herrschaft Lohr, danach an die Triftshausen, 1406 an die Haller Schletz, 1416 an die Bebenburg und 1448 an die Bachenstein. 1732 und 1800 hatte jeweils Hall zwei Untertanen, Ellwangen einen. Mainkling hat nach Honhardt die zweitgrößte Gemarkung in der Gemeinde Honhardt (477 Hektar; Ersterwähnung 1399 als »Mainclingen«). 1430 verkauften die Crailsheim ihre Güter an Limpurg, die sie 1466 und 1484 an die Völker von Crailsheim verliehen. Später wurden diese Güter an die Vellberg verkauft, kamen danach an die Gültlingen und schließlich an Hall. 1686 lagen drei Gemeinderechte beim hällischen Amt Honhardt, fünf beim hällischen Amt Vellberg. Steinbach (an der Jagst) wurde wohl in der mittleren Ausbauzeit gegründet und ist nach dem Unterlauf des Honhardter Bachs benannt. 1178 und 1183 hatte das Sankt Moritzstift zu Augsburg hier Besitz, der wohl mit Crailsheim über Oettingen an Hohenlohe kam. Ellwanger Besitz wird 1125 und im 13. und 14. Jahrhundert genannt. 1509 legten die Dorfherrn in einem gemeinsamen Beschluss fest, dass zwei Bauern die »Macht haben, in der Gemeinde zu gebieten«. 1532 gehörten fünf Güter Brandenburg-Ansbach, sieben Hall, drei der Frühmesse zu Honhardt und jeweils eines dem Crailsheimer Spital, Canz von Ellrichshausen, Hans Ul und Hans Schußler. 1732 lagen elf Gemeinderechte bei Brandenburg-Ansbach, zehn beim hällischen Amt Honhardt. Brandenburg-Ansbach hatte 1532 in Steinbach eine Zollstelle. Unterspeltach wird 1357 »Nidernspeltach«, seit dem 15. Jahrhundert dann »Unterspeltach« genannt. Hohenlohe gab im 14. Jahrhundert Lehen an verschiedene Adlige aus, die 1466 an die Vellberg und nach deren Aussterben 1592 an Hall kamen. Seit etwa 1450 hatten auch Dinkelsbühler Bürger und das dortige Spital Besitz. 1732 lag drei Viertel des Orts bei Hall, der Rest bei Brandenburg-Ansbach und Dinkelsbühl. Vorderuhlberg wurde um 1337 erstmals erwähnt als »Ulberg«. 1337 hatte Ellwangen drei Lehen, später werden die Enslingen und die Völker von Crailsheim erwähnt, deren Besitz 1507 teilweise an die Vellberg und von diesen 1592 an Hall kam. 1732 hatte Ellwangen einen katholischen Untertanen (Pfarrei Bühlertann), Hall acht evangelische Untertanen (Pfarrei Honhardt). Honhardt besteht aus zwei Siedlungsteilen. Der ältere um Kirche, Schloß und Schulhaus liegt locker gebaut rechts des Steinbachs, der jüngere hingegen am linken Talhang entlang der Dorfstraße. Einige Fachwerkhäuser des 16./17. Jahrhunderts sind im Ort erhalten. An neuen Wohngebieten entstanden »Bei der oberen Bergstraße« (1954), »Eulenbuck« (seit 1968) und »Sandberg« (1973) in Honhardt, in den Teilorten Steinbach an der Jagst »Klingenwiesen« (1956), »Steinwasen« (1968) und in Unterspeltach »Zeiläcker« (1971). |
Geschichte: | Die Herrschaftsgeschichte Honhardts kann in drei lange Perioden unterteilt werden, in denen der Ort zunächst den Herren von Lohr, dann den Herren von Hohenlohe und schließlich der Reichsstadt Hall gehörte. Dazwischen liegen zwei Phasen des Übergangs, die jeweils durch mehrere Besitzwechsel geprägt sind. Zunächst war Honhart neben Crailsheim einer der beiden Hauptorte der Herrschaft Lohr. Dieser Besitz ging vermutlich um 1300 an die Grafen von Oettingen über und wurde von diesen 1308 Bayern als Lehen aufgetragen, das seine Lehensherrschaft aber bereits 1310 wieder zurückgab. Weiteren Besitz erhielten die Grafen von Flügelau als würzburgisches Lehen. Nachdem Oettingen der Reichsacht verfiel, wurde die Herrschaft 1314 an Kraft von Hohenlohe gegeben. 1323 beanspruchte Ludwig der Bayer erneut die Lehensherrschaft und gab Honhardt zunächst 1323 an Ludwig von Hohenlohe, im folgenden Jahr nach dessen Verzicht erneut an Kraft von Hohenlohe. Bis zum Ende des Jahrhunderts blieb der Ort hohenlohischer Besitz. In den letzten beiden Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts wurden in Honhardt dann die herrschaftlichen Weichen für die folgenden Jahrhunderte gestellt. Dabei überlagerten sich zwei Entwicklungen. An erster Stelle steht die zunehmende Verschuldung Ulrichs von Hohenlohe. Er verkaufte 1398 die Lehenshoheit über Honhardt an Brandenburg-Ansbach und den Ort selbst an die drei Reichsstädte Hall, Dinkelsbühl und Rothenburg. Neben Honhardt verkaufte Ulrich auch Stadt und Burg Kirchberg, Feste und Amt Ilshofen und etliche weitere Güter und Rechte. An zweiter Stelle stehen die Kämpfe zwischen den drei miteinander verbündeten Reichsstädten einerseits und dem hohen und niederen Adel andererseits. 1393 setzte das königliche Hofgericht zu Rottweil Heinrich Zeh von Honhardt zusammen mit Ulrich und Fried¬rich von Hohenlohe in die Acht. Später griffen Hall, Dinkelsbühl und Rothenburg die Burg Honhardt an und setzten 1396 Heinrich Zeh ins Haller Gefängnis. Eine wesentliche Ursache dieses Konflikts liegt in der zentralen Lage von Honhardt (gemeinsam mit Kirchberg und Ilshofen) zwischen den drei Reichsstädten. Die Städte behaupteten ihren Besitz bis 1562. Während Kirchberg und Ilshofen aber gemeinschaftlich verwaltet wurden, kam Honhardt am 31. Januar 1399 vollständig an Hall, das den Ort schon am 25. Mai an die beiden Haller Patrizierfamilien Schletz und Keck weitergab. Honhardt ging rasch ganz an die Familie Schletz über, die den Ort 1413 an die Bebenburg verkauften. Der Ort war damit aus dem Herrschaftsbereich der Reichsstadt herausgelöst worden. Im zweiten Städtekrieg eroberte Hall 1444 Honhardt und kaufte den Ort 1446 den Bebenburg ab. Hall gab die Burg seinem Spital, das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts einen neuen repräsentativen Wohnbau errichtete und von hier aus das Spitalamt Honhardt verwaltete. Der Ort konnte nun zusammen mit Kirchberg und Ilshofen erneut seinen strategischen Funktionen nachkommen. Allerdings gehörte er der Reichsstadt nicht vollständig. Bereits 1274 werden erstmals die von Honhardt genannt. Sie saßen zunächst als flügelauische, später als hohenlohische Lehensleute auf der Burg, die sie aber bereits gegen Ende des 14. Jahrhunderts an die Zeh verloren hatten. Die Honhardt lassen sich bis um 1489 nachweisen. Seit 1387 waren auch Dinkelsbühler Bürger im Ort begütert. Die Kirchberg besaßen zunächst Lobenhauser Lehen und bekamen diese um 1400 von Hohenlohe ausgegeben. Die Vellberg übernahmen diesen Besitz und gaben ihn später an Hall ab. Das Haller Spital erwarb auch umfangreiche Wälder, so 1495 den Schmidsberg, 1502 die Grunbergshalde und 1563 den Haarbach. Bereits 1507 hatte es Güter auf dem Imberg erworben. Während der Frühen Neuzeit waren die insgesamt 45 beziehungsweise 47 Güter wie folgt verteilt (Quelle: HStAS H 140 Bd. 53 (1532), KB Crailsheim (1732)). 1532 eines an Ansbach, 28 an Schwäbisch Hall, fünf (zur Pfarrkirche Honhardt) beziehungsweise acht (Frühmesspfründe Honhardt) an das Stift Möckmühl, drei weitere an Dinkelsbühler Bürger. 1732 eines an Ansbach, 36 an Schwäbisch Hall, 6 (zur Pfarrkirche Honhardt) das Stift Möckmühl, vier weitere an Dinkelsbühler Bürger. Der zur Kirche gehörende Besitz war zunächst 1380 zusammen mit dem Patronat an das Stift Möckmühl gekommen und nach deren Inkorporation noch enger an das Stift gebunden worden. Infolge von Reformation und Säkularisation des Stifts kam der Besitz an Württemberg und wurde dann 1615 an Hall verkauft. Die Gemeinde Honhardt tritt erstmals 1445 in Erscheinung. Sie stiftete eine Frühmesspfründe und demonstrierte durch das gemeinsame Auftreten als »communitas ville« auch ein ausgeprägtes politisches Selbstbewusstsein. 1532 hören wir von einem hällischen Schultheiß und einem Crailsheimer Kastner. 1569 schrieben die Reichsstadt und der Markgraf in einem Rezess die brandenburgische Oberhoheit fest. 1581 einigten sich Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg, die Städte Hall und Dinkelsbühl sowie ein Ausschuss der Gemeinde auf eine ausführliche Gemeindeordnung. Auch in den folgenden Jahrhunderten blieb Honhardt zwischen Brandenburg-Ansbach und Hall geteilt. 1796 setzte dann aber Preußen als ansbachischer Rechtsnachfolger seine Landeshoheit über den ganzen Ort durch. Dessen Haller Anteil kam 1803 an Württemberg, der preußische 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg. Württemberg vereinigte ganz Honhardt zu einer Gesamtgemeinde. Dann Oberamt (seit 1938 Landkreis) Crailsheim. — 1646 wurde ein großer Teil Honhardts durch Schweden niedergebrannt, die bis 1650 in der Gegend blieben. 1945 zerstörten Luftangriffe 16 Wohnhäuser. |