Geschichte: | Im 13. Jahrhundert gehörte Diebach zur Herrschaft der Edelherren von Dürn-Forchtenberg und war von diesen an Familien des Ritteradels zu Lehen ausgetan, so 1322 an die von Aschhausen. Im weiteren Verlauf waren die Herrschaftsrechte für rund hundert Jahre geteilt. 1369 vertauschten die von Neuenstein ihre Hälfte des Gerichts zu (Nieder- beziehungsweise Unter-) Diebach an das Kloster Schöntal. Die andere Hälfte an Gericht und Vogtei gelangte zunächst um 1400 durch Verkauf von denen von Veinau und von Klepsau an die von Ebersberg, dann 1416 durch Tausch von denen von Tann zu Dörzbach ebenfalls an Schöntal. Seither und bis zum Ende des Alten Reiches stand die niedere Obrigkeit allein dem Kloster zu. Die hohe, fraischliche Obrigkeit lag ursprünglich bei der dürnischen, dann hohenlohischen Zent Forchtenberg, konnte aber nach längeren, mitunter tätlichen Auseinandersetzungen 1593 auf Betreiben Schöntals samt der Steuer- und Wehrhoheit der kurmainzischen Zent Ballenberg (Krautheim) übertragen werden. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss fiel so 1803 die niedere, vogteiliche Gerichtsbarkeit an Württemberg, die hohe, landesherrliche an den Fürsten zu Salm-Reifferscheidt-Bedburg. Im Wege des Tauschs erlangte Württemberg 1804 die volle Souveränität über das Dorf und überließ dafür dem Fürsten zu Salm nachgeordnete Rechte. Als Grundherren treten in Niederdiebach neben den wiederholt wechselnden Vogtsherren seit 1327 die Herren von Hohenlohe in Erscheinung, vor 1365 auch die Niederadligen von Bachenstein. Vom frühen 15. Jahrhundert bis zum Ende des Alten Reiches war Schöntal die bei weitem dominierende Grundherrschaft, seit 1603 unter Einschluss der ehedem hohenlohischen Gerechtsame. Daneben begegnet 1352 mit vergleichsweise bescheidenen Einkünften die Frühmesse zu Niedernhall. In Oberdiebach verfügte 1395/97, zweifellos aufgrund einer älteren Dürner Schenkung, das Kloster Amorbach über eine ganze und zwei halbe Hufen. Sonstige Berechtigungen sind in ritteradligem Besitz bezeugt (1395 von Veinau, vor 1406 von Aschhausen und von Klepsau, 1406 von Ebersberg, 1409 von Rosenberg, 1458/60 von Berlichingen), zum Teil als hohenlohische Lehen (1430 von Schrozberg). Renten der Pfarrei Jagsthausen, die vermutlich berlichingischer Provenienz waren, finden 1458/59 Erwähnung und wurden 1477 an die Kirche in Ingelfingen verkauft. Es scheint, als habe Schöntal nach und nach auch die hiesigen Güter ganz in seiner Hand vereinigt (1460). Die für Nieder- und Oberdiebach jeweils separaten Zehntrechte waren im späten Mittelalter ebenso wie die grund- und ortsherrlichen Gerechtsame teilweise im Besitz ritteradliger Familien. Ein Drittel des großen und kleinen Zehnten in Niederdiebach gehörte 1316/27 denen von Aschhausen. Später waren die von Klepsau, von Ebersberg und von Adelsheim daran beteiligt, und 1412 gelangte dieser Anteil durch Schenkung an das Kloster Schöntal. In Oberdiebach bezogen 1395/97 die Benediktiner von Amorbach ein Viertel des Großzehnten, wohingegen der dortige Kleinzehnt den Pfarrern von Forchtenberg und Crispenhofen zustand; 1730 verkaufte Amorbach seinen Zehntanteil an Schöntal. Vom Ausgang des Mittelalters bis zur Säkularisation scheinen die Großzehntrechte in Niederdiebach ganz in Schöntaler Besitz gewesen zu sein, die in Oberdiebach gehörten am Ende des Alten Reiches dem Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen. Die Kompetenzen der Gemeinde waren offenbar stets gering. Zwei Bürgermeister sind erst 1677/78 in der Rechnung bezeugt, die sie für dieses Jahr vorzulegen hatten. Diebach gehörte bis 1810 zum Oberamt Schöntal, bis 1811 zum Oberamt Ingelfingen, danach zum Oberamt, 1938 Landkreis Künzelsau. Der Weiler Halberg kam 1852 zur Gemeinde Crispenhofen. |