Das Randecker Maar – eine markante Hohlform am Albtrauf
Vor 16 bis 20 Millionen Jahren, im Miozän, war es zu heftigen Vulkanausbrüchen gekommen. Im Erdinneren hatte sich eine Kammer mit gasreichem Magma gebildet. Beim Aufstieg traf es in Klüften und Spalten auf Grundwasser, das sich schlagartig erhitzte. Es kam zu Wasserdampfexplosionen, bei denen die darüber liegenden Gesteinsschichten weggesprengt wurden. Beim Erkalten wurden Gesteinstrümmer und Lavateilchen zu Vulkantuff zusammengebacken. In dem runden Sprengtrichter bildete sich durch Verwitterung und Einschwemmungen allmählich ein wasserstauender Untergrund. Der Trichter konnte sich mit Wasser füllen – ein See entstand, in dem sich mächtige Seesedimente ablagerten.
Millionen Jahre vergingen, in denen der Albtrauf, der im Miozän noch bis in die Gegend von Stuttgart reichte, durch die Erosion immer weiter nach Südosten bis in die Nähe des Randecker Maars zurückwich. Schließlich begann der Zipfelbach am Randecker Maar zu nagen. Er schnitt eine eindrucksvolle Schlucht in den Albtrauf ein, zapfte das Maar an und räumte einen Teil der Maarfüllung aus. Die hellen Kalksteinbrocken, die nach dem Vulkanausbruch vom Rand des Sprengtrichters abgebrochen und herabgerutscht waren, witterten heraus. Seit 1971 ist das Randecker Maar Naturschutzgebiet.
Ulrike Kreh
Veröffentlicht in: Der Landkreis Esslingen. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Esslingen (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg). Ostfildern 2009, Bd. 1, S. 22.