Dokumentation: Ein Tag im Lager

Ein Film von Dietmar Schulz

40 min

Ein Tag hinter Stacheldraht, ein Tag im Internierungslager Gurs im Süden Frankreichs – die 17jährige Liesel Felsenthal aus Kaiserslautern schildert ihren schwierigen Alltag im Lager auf 18 kleinen Aquarellen. Ein einzigartiges Dokument über die Schreckenszeit, die sie im Barackenlager am Fuße der Pyrenäen verbringen muss. Gemeinsam mit 6 500 anderen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus Baden, der Pfalz und dem Saarland wird sie von den Nazi-Behörden im Oktober 1940 dorthin verschleppt.

Die Aquarelle führen wie ein „roter Faden“ durch den 40minütigen Dokumentarfilm „Gurs – Ein Tag im Lager“, den der Journalist und Filmautor Dietmar Schulz gedreht hat. Es ist sein dritter Film, der sich mit der Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung aus Südwestdeutschland nach Gurs beschäftigt. Die gemalten Bilder werden ergänzt durch bislang unveröffentlichte Schwarz-Weiß-Fotos sowie durch eindrucksvolle Berichte und Zitate aus Tagebüchern und Briefen von Internierten.

Die junge Malerin Liesel Felsenthal hat die Nazi-Zeit überlebt, weil Mitarbeiter ausländischer Hilfsorganisationen sie mit Zustimmung ihrer Eltern aus dem Lager schmuggelten, in einem Kinderheim in Südfrankreich vor den Nazis und dem Vichy-Regime versteckten und nach Palästina/Israel brachten. Sie gehörte zu den mehr als 420 Kindern und Jugendlichen aus dem Lager Gurs, die auf diese Weise vor dem Abtransport nach Auschwitz gerettet wurden.

Anfang der fünfziger Jahre heiratete Liesel Felsenthal einen Schulfreund aus Mannheim, der ebenfalls in einem Heim in Südfrankreich versteckt war. Sie starb 2000 im Alter von 76 Jahren in einem Ort bei Jerusalem. Der Film berichtet, wie sie Jahre später in Israel Leo Ansbacher, den früheren Lager-Rabbiner von Gurs, trifft. Er konnte im Jahre 1942 aus dem Lager Gurs flüchten und über die Pyrenäen nach Spanien und schließlich nach Tel Aviv gelangen.

Hinweis zur Nutzung: Der Film kann heruntergeladen werden und für nicht-gewerbliche Zwecke eingesetzt werden. Der Filmemacher ist über eine Information (an info[at]leo-bw.de) zu Downloads und Vorführungen des Films dankbar.

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