Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Böbingen zu Füßen der Albuch-Randhöhen der Schwäbischen Alb besteht aus dem im flachen Oberen Remstal gelegenen Unterböbingen und Oberböbingen, das am Klotzbach sich den Hang hinaufzieht. Ein großes Wachstumsgebiet rechts des Klotzbachs, an der ehemaligen Stichbahn nach Heubach, verbindet beide Orte baulich miteinander. Neue Wohnsiedlungen entstanden außerdem in den Gewannen »Bürgle« (seit 1968) südlich, »Eisenhalde« (1973) östlich und »Bietwang« (seit 1970) nördlich der Gemeinde. Unterböbingen: Einstiges ellwangisches Schlößchen in Spätrenaissance von 1695, mit zierlichen Giebelchen und ehemaliger Hauskapelle, über der Pforte Wappen des Domstifts Ellwangen (früher katholisches Pfarrhaus). Fruchtkasten mit Rundbogenfriesen. |
Geschichte: | Um 1120 Bebingen, 1291 Baebingen (Personenname Bebo oder Babo), Ort der ältesten Siedlungsschicht mit Reihengräberfriedhof in Unterböbingen. Entstand 1939 durch Vereinigung der selbständigen Gemeinden Ober- und Unterböbingen zur Gemeinde Unterböbingen; seit 1957 jetziger Name. Oberböbingen: Die beiden Böbingen-Orte sind erst seit 1349 unterschieden. Der um 1120 begegnende Konrad von Böbingen ist Mitglied einer bedeutenden, auch nach Michelnstein und Dapfen (Landkreis Reutlingen) benannten Hochadelsfamilie. Später begegnet eine Niederadelsfamilie von Böbingen und Michelnstein (14. Jahrhundert), wappen- und wohl stammesgleich mit den von Schechingen. Die älteste Burg wird am Platz der Michaelskirche vermutet, an deren Stelle dann wohl vor 1100 der noch nicht genau lokalisierte Michelnstein trat. 1291 kaufte Kloster Gotteszell einen Hof in Вöbingen, Kloster Königsbronn 1358 umfangreichen Besitz und Rechte in Oberböbingen von den Hacken von Rosenstein. Oberböbingen könnte wohl wenigstens teilweise zur Herrschaft Rosenstein-Heubach gehört haben, da auch die von Woellwarth später hier begütert waren. Königsbronn vertauschte wegen häufiger Rechtsstreitigkeiten, namentlich mit der Reichsstadt Gmünd, 1498 und 1545 Güter und Rechte an das Gmünder Spital und die Reichsstadt Giengen und veräußerte seinen restlichen Besitz 1556 an Württemberg. Spital Gmünd und Kloster Gotteszell erwarben im 14./15. Jahrhundert noch weiteren Besitz, unter anderem von den von Rechberg, so daß der größere Teil des Orts unter Gmünder Oberhoheit geriet. 1513 gehörte ein Gut zur Waibelhube. Nach langen Kompetenzstreitigkeiten zwischen Gmünd und Württemberg wurden hohe Gerichtsbarkeit und Gemeindeherrschaft 1587 Württemberg zugesprochen. Der gmündische Anteil fiel 1803 an Württemberg. Er gehörte zum Oberamt Heubach, das 1805 im Oberamt Gmünd aufging. 1803 — 1808 bestand eine Schultheißerei »Böbingen« mit Oberböbingen als Hauptort. Bis 1939 war Oberböbingen selbständige Gemeinde des Oberamt, seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd. Unterböbingen:An die Reichsstadt Gmünd kam teils durch Besitz ihrer Bürger, teils durch Erwerbungen des Kloster Gotteszell (so 1331, 1353), des Gmünder Augustinerklosters (so 1390) sowie ihres Spitals allmählich die eine Ortshälfte. Der Ortsteil mit dem Adelssitz der von Böbingen gehörte wohl seit 1410 bis circa 1580 den Woellwarth und kam durch weibliche Erbfolge vorübergehend an eine Anzahl von Adelsfamilien, so die Adelmann, von Diemantstein, von Rechberg und andere. 1599 wurde das Rittergut, das dem Kanton Kocher immatrikuliert war, an Diethelm Blarer von Wartensee, ellwangischen Rat, verkauft, der 1624 die hohe Gerichtsbarkeit erlangte, und kam 1652 an den ellwangischen Vogt auf Kochenburg, Christoph von Erolzheim. 1689 erwarb das Augsburger Frauenstift St. Stephan das Gut, 1715 gelangte es an das Ellwanger Kapitel, mit Ellwangen 1802/03 an Württemberg. Unterböbingen gehörte bis 1815 in die Schultheißerei »Bäbingen« beziehungsweise zur Gemeinde »Oberbäbingen« und wurde sodann selbständige Gemeinde des Oberamt Gmünd, seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd. |