Württemberg, Barbara Sophie, Herzogin 

Geburtsdatum/-ort: 26.11.1584; Berlin
Sterbedatum/-ort: 23.02.1636;  Straßburg; begr. in der Stiftskirche
Beruf/Funktion:
  • Herzogin
Weitere Angaben zur Person: Religion: lutherisch
Verheiratet: 5.11.1609 Herzog Johann Friedrich
Eltern: Kurfürst Joachim Friedrich von Barandenburg
Katharine, geb. Markgräfin von Brandenburg-Küstrin
Kinder: 9, Heinrich (12.12.1610-18.2.1623), Friedrich 15.3.1612-12.6.1612), Eberthal (4.9.1623-9.1.1624), Antonia (3.4.1613-11.10.1679), Eberhard III. (16.12.1614-2.7.1674), Friedrich (19.12.1615-24.3.1682), Ulrich (15.5.1617-5.12.1671), Anna Johanna (13.3.1619-15.3.1679), Sibylla (4.12.1620-21.5.1707)
GND-ID: GND/120065487

Biografie: Axel Gotthard (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 146-147

Barbara Sophie heiratete am 5. November 1609 den württembergischen Herzog Johann Friedrich. Das Verhältnis zwischen den beiden muß sehr gut gewesen sein, nach den zahlreichen, in rascher Folge geschriebenen Briefen zu urteilen, die der Herzog nach Hause sandte, wenn ihn Reisen oder Jagden von seiner Gemahlin trennten. Auch brach Johann Friedrich wiederholt auf schnellstem Wege nach Stuttgart auf, wenn ihn die Nachricht erreichte, Barbara Sophie gehe es nicht gut. Als Wittumssitz nach dem Tod des Herzogs am 28. Juli 1628 war Brackenheim vorgesehen, doch zog Barbara Sophie stattdessen „ad interim“ nach Kirchheim, von da 1632 nach Stuttgart zurück, um „ein eingezogenes hoffwesen anzuestellen“. Die „Obervormünderin“ des jungen, beim Tod Johann Friedrichs vierzehnjährigen ältesten Sohnes Eberhard ( 4.0.16.) war in der Tat dessen treue Helferin, sie mischte sich ein, schrieb auch politische Korrespondenzen, sogar über die Reichsgrenzen hinaus, scheint so etwas wie der „gute Geist“ einer alles in allem wohl doch eher zerfahrenen, unglücklich agierenden Vormundschaftsregierung gewesen zu sein. Im August 1634, schon kurz vor der Katastrophe von Nördlingen, floh sie nach Straßburg, vermutlich aus Furcht vor österreichischer Rache, womöglich Gefangensetzung; sie gab damit das Beispiel ab für das viel kritisierte Exil auch ihres Sohnes Eberhard, der ihr nachfolgte.
Quellen: HStA Stuttgart, A- und G-Bestände.
Ingrid Hanack (Hrsg.), Die Tagebücher des Herzogs Johann Friedrich von Württemberg aus den Jahren 1615–1617. Edition, Kommentar, Versuch einer Studie, Diss. Tübingen 1971.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Ernst Marquardt, Geschichte Württembergs, Stuttgart 1985.
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