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Hilla von Rebay, das Guggenheim-Museum und Teningen

Hilla von Rebay, aufgenommen von László Moholy-Nagy, 1924, Quelle: Wikimedia commons, gemeinfrei

Hilla von Rebay, aufgenommen von László Moholy-Nagy, 1924, Quelle: Wikimedia commons, gemeinfrei

Teningen ist eine Gemeinde bei Emmendingen in Südbaden. Hier steht das Haus der Familie Rebay, das seit dem Jahr 2000 eine Dokumentation zu Leben und Werk der Künstlerin Hilla von Rebay beherbergt. Hilla von Rebay war Gründungsdirektorin der Solomon R. Guggenheim Foundation in New York und an der Planung des Guggenheim-Museums beteiligt. Danach geriet sie in Vergessenheit.

Hilla von Rebay kam am 31. Mai 1890 in Straßburg als Baronin Rebay von Ehrenwiesen zur Welt. Sie war das Kind einer preußischen Offiziersfamilie mit bayerischen Wurzeln. Die Eltern zogen mehrfach um. Hilla besuchte in Köln eine Mädchenschule und ab 1905 das Mädchengymnasium. Daneben erhielt sie schon als Schülerin private Zeichenstunden. Ihre Studienjahre begannen 1908 in Düsseldorf. Ab 1909 lernte sie die internationalen Kunstströmungen in Paris, München und Berlin kennen. Prägend wurde die Begegnung mit Hans Arp 1916 in Zürich, aus der sie eine eigene Collage-Technik entwickelte, die „plastic paintings“. Ihr Schwerpunkt wurde Berlin und das Umfeld von Herwarth Waldens Galerie „Der Sturm“. 1923 gründete sie zusammen mit Kollegen die Künstlergruppe „Der Krater“. Neben anderen beinflusste Kandinsky und sein Ausdruck des Spirituellen ihren weiteren künstlerischen Weg. 1919 hatten die Eltern ein Haus in Teningen gekauft. Hilla konnte im Obergeschoss ein Atelier einrichten, das sie vorwiegend in den Wintermonaten nutzte.

Nach einem längeren Aufenthalt in Italien ging Hilla von Rebay Mitte der 1920er Jahre nach New York. Dort lernte sie anlässlich eines Porträt-Auftrags die Guggenheims kennen. Sie freundete sich mit Solomon R. Guggenheim an und begeisterte ihn für nicht-gegenständliche Kunst. Gemeinsam bauten sie eine umfangreiche Sammlung mit Werken europäischer Künstler auf. Dazu gehörten über 150 Arbeiten von Kandinsky. 1937 wurde die Solomon Guggenheim Foundation gegründet mit Guggenheim als Präsidenten und Hilla von Rebay als Kuratorin. 1939 entstand in New York das „Museum of Non-Objektive Painting“. Während des Zweiten Weltkriegs setzte Hilla von Rebay ihre Sammlungstätigkeit fort und unterstützte in Europa verbliebene Künstler. 1943 erhielt Frank Lloyd Wright den Auftrag für die Planung des Guggenheim-Museums. Hilla von Rebay war maßgeblich an der Entwicklung der Entwürfe beteiligt. Möglicherweise wirkte sie auch bei der Schaffung der innovativen Schneckenform mit. Die Fassadenfarbe weiß geht auf ihren Vorschlag zurück. Nach dem Tod Solomon R. Guggenheims 1949 endete die Kooperation mit der Foundation. 1952 verlor Hilla von Rebay ihre Leitungsposition. Der Baubeginn des Museums 1956 und dessen Einweihung 1959 fand ohne sie statt. Die letzten Lebensjahre verbrachte sie in Westport, Connecticut, nordöstlich von New York, wo sie 1967 starb. Sie wurde im Familiengrab in Teningen bestattet. Das Haus hatte sie bereits 1938 der Gemeinde geschenkt. Es wird heute von einem Förderverein betreut, der Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert. 2005 kam Hilla von Rebay mit einer Gedächtnisausstellung im Guggenheim-Museum zu späten Ehren. Eine ausführliche Biografie und weitere Informationen finden Sie auf der Website des Rebay Hauses.

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